Zwei Wochen nach dem Auftakt des ADAC GT Masters ging es für die Liga der Supersportwagen weiter zum Nürburgring. Auf der Traditionsstrecke in der Eifel waren erstmalig auch wieder Zuschauer erlaubt, welche einen entfesselt fahrenden Jannes Fittje erlebten. Am Ende überwog jedoch die Enttäuschung bei dem Rookie.
Schon beim ersten Rennen in der Lausitz setzte Jannes Fittje ein Ausrufezeichen. Mit der Führung der Junior-Wertung und Platz sechs im Gesamtklassement verlief die Premiere deutlich besser als gedacht und daran wollte er nun auf dem altehrwürdigen Nürburgring anschließen. Bereits Donnerstag und Freitag gab es für Jannes in mehreren Trainings die Chance sich weiter auf den Porsche einzustellen. „Ich habe mich gut entwickelt und Fortschritte gemacht. Die Strecke liegt mir, darauf möchte ich in der Qualifikation aufbauen“, fasste der 21-jährige zusammen.
Im Zeittraining beeindruckte das Feld des ADAC GT Masters wieder mit einer unglaublich hohen Leistungsdichte. Auf dem Zeitentableau fehlten dem Newcomer nur eine halbe Sekunde auf die Pole-Position – in der Endabrechnung bedeutete das trotzdem Startplatz 19. „Das Feld ist so eng zusammen. Ich hatte mir nach gestern mehr erhofft. Bei diesen knappen Abständen muss einfach alles passen, da muss mich noch besser konzentrieren“, übte Jannes Selbstkritik.
Aus dem Mittelfeld kämpfte er sich aber im Rennverlauf bis auf Rang 16 nach vorne und übergab das Auto an Teamkollege David Jahn. Der legte nochmals nach und war in der letzten Runde schon Zwölfter. Es kam jedoch noch zu einem harten Fight kurz vor dem Ziel, wodurch das Duo als 14. gewertet wurde – für Jannes wichtige Punkte in der Rookie-Wertung.
Sonntags fuhr dann sein Teamkollege das Qualifying und holte Startplatz sechs. Eine Schippe drauf legte er noch im Rennen. Mit einem Raketenstart preschte David an die Spitze und führte das Feld an. Auf Jannes wartete damit der erste Kampf um den Sieg. Der Youngster des ADAC Hessen-Thüringen e.V. übernahm zur Rennmitte das Auto und zeigte eine überaus starke Leistung. In seinem erst vierten Rennen etablierte er sich auf Rang zwei und vergrößerte dabei den Vorsprung zum Drittplatzierten kontinuierlich. Im Ziel wartete das erste Podium auf Jannes.
Jedoch war die Freude nicht von langer Dauer, wie er später erklärt: „Beim Boxenstopp lief leider nicht alles perfekt, wodurch wir eine „Unsafe Release“ Strafe erhalten haben. Das bedeutet, wir haben beim Losfahrern aus der Box für eine unsichere Bedingung gesorgt, welche nun mit einer 30 Sekundenstrafe geahndet wurde. Jetzt sind wir nur 18. Es ist wirklich schade, das erste Podium nach vier Rennen wäre so schön gewesen. Das Auto fühlte sich so gut an. Nun heißt den Rennsonntag schnell vergessen nach vorne blicken. Ein großer Dank an das gesamte Team.“
Als kleiner Trostpreis führt Jannes weiterhin die Junior-Wertung an und hat nun in vier Wochen die nächste Chance sich zu beweisen. Dann steht der Schützling aus dem Team KÜS Team75Bernhard auf dem Hockenheimring beim dritten Rennwochenende des ADAC GT Masters am Start.