Pole-Position, Bestzeiten und Führungskilometer: Besser hätte für Jannes Fittje das erste Rennen in der European F3 Open nicht verlaufen können. Auf dem Circuit Paul Ricard in Frankreich zeigte der Rookie auf nasser und trockener Strecke sein Talent.
Bereits vor zwei Wochen sammelte Jannes Fittje beim ersten offiziellen Test der European F3 Open in Barcelona wichtige Erfahrungen in seinem neuen Rennwagen und knüpfte daran nun auf dem Circuit Paul Ricard an. „Nach dem erfolgreichen Test in Barcelona konnte ich es kaum erwarten wieder in das Auto zu steigen. Es macht Riesenspaß mit einem Formel 3 zu fahren. Dieses Wochenende steht mit der Winterserie das ersten Rennen auf dem Programm, ich bin gespannt wie dieses verläuft“, sagte der Schützling aus der ADAC Stiftung Sport im Vorhinein.
Während der vier Trainingssitzungen am Freitag galt es für den 17-jährigen sich auf den für ihn neuen Kurs einzustellen. Doch bereits im dritten Durchgang war Jannes konkurrenzfähig und gehörte zu den schnellsten Fahrern. „Gemeinsam mit meinem Team haben wir schnell ein passendes Setup gefunden und waren vorne dabei“, fuhr Jannes fort.
Am Samstag sorgte dann starker Regen für neue Bedingungen an der Côte d’Azur – für Jannes folgte damit die nächste Premiere. „Ich bin bis jetzt mit dem Formel 3 noch nicht bei feuchten Bedingungen gefahren“, ergänzt der Rookie. Einbremsen ließ er sich davon nicht und holte sich im Zeittraining prompt die Pole-Position: „Es hat richtig viel Spaß gemacht auf der Strecke. Ich habe sehr gut in meinen Rhythmus gefunden und bin stolz mit fast einer halben Sekunde Vorsprung die Pole-Position eingefahren zu haben.“
Bei weiterhin starkem Regen gingen die Youngster im ersten Rennen hinter dem Safety-Car auf die Reise. Nach Startfreigabe setzte sich der Fortec Motosport-Pilot von der Konkurrenz ab und baute seinen Vorsprung auf mehr als acht Sekunden aus. Leider ging der Traum vom ersten Sieg im ersten Rennen nicht in Erfüllung. Elektronikprobleme bremsten den Thüringer zum Ende ein und es reichte noch ganz knapp zu Position zwei. „Leider ist Wasser in mein Lenkrad gelaufen, wodurch meine Schaltung nicht mehr funktionierte. Ich habe alles versucht nicht noch mehr Positionen zu verlieren. Es ist natürlich schade einen sichergeglaubten Sieg zu verlieren. Am Ende ist es aber besser, dass wir jetzt die Probleme haben, als beim ersten Meisterschaftslauf“, resümierte Jannes im Ziel.
Der zweite Lauf startete dann in umgekehrter Startreihenfolge – Jannes ging als Fünfter auf die Reise. Nach einem soliden Start, kam es jedoch zu einer kleinen Kollision und Jannes beschädigte sich seinen Frontflügel. Mit fehlendem Anpressdruck und starkem Untersteuern brachte er trotzdem noch Rang vier ins Ziel und war durchaus zufrieden: „Trotz defektem Frontflügel bin ich noch gute Rundenzeiten gefahren. Ohne die Probleme wäre ein Platz unter den Top-Drei oder sogar der Sieg möglich gewesen. Wir können sehr positiv auf die anstehende Saison blicken.“
In zwei Wochen findet in Jerez, Spanien der letzte Test der European F3 Open statt. Dort gilt es dann sich bestmöglich auf den Saisonauftakt vorzubereiten. Dieser findet am letzten Aprilwochenende (29.-30.04.2017) im portugiesischen Estoril statt.