Mit großer Spannung fieberte Jannes Fittje dem Saisonfinale der ADAC Formel 4 entgegen. Auf dem Hockenheimring ging es für den jungen Thüringer um Rang drei in der Rookie-Wertung. Doch am Ende kam alles anders und er erlebte schwierige Rennen.
Bereits am Donnerstag durften die Nachwuchspiloten auf die 4.574 Meter lange Strecke. In insgesamt vier Sitzungen gab es die Chance sich auf den Kurs einzustellen. „Diese Trainings sind für mich sehr wichtig. Ich habe mich im Simulator sehr gut vorbereitet, am Ende ist es aber etwas anderes im Auto zu sitzen“, sagte Jannes im Vorhinein.
Doch bereits im ersten Training nahm ein kurioses Wochenende seinen Lauf. Ein Brand stoppte den Youngster vorzeitig. Das Team konnte den Schaden aber beheben und im zweiten und dritten Durchgang lief alles nach Plan. Jannes war auf dem Niveau seines erfahrenen Teamkollegen und blickte hoffungsvoll den letzten Wertungsläufen entgegen. Leider folgte im vierten Training der nächste Rückschlag: Ein erneuter Kabelbrand zerstörte das Auto und das Team musste übernacht ein neues Monocoque aufbauen.
„Vielen Dank an die gesamte Mannschaft für den tollen Einsatz und die Überstunden“, lobte der Förderpilot aus dem Kader der ADAC Stiftung Sport seine Mechaniker. Leider schaffte er es am Freitag nicht an die Zeiten vom Vortag anzuknüpfen. Am Abend standen nur Startposition 29 und 31 für die Rennen zu Buche. „Das Auto funktionierte nicht mehr so, wie vor dem Brand gestern. Wir haben alles versucht, finden aber keine richtige Einstellung“, erklärte der 16-Jährige nachdenklich.
Im ersten Rennen gelang ihm trotzdem ein perfekter Start. Innerhalb von drei Runden verbesserte sich Jannes von Position 29 auf 15. Doch eine Safety-Car-Phase zollte seinen Tribut. „Im Kampf habe ich nicht direkt registriert, dass die Fahrer vor mir langsamer wurden. Ich habe zwar gebremst, bin aber trotzdem an welchen vorbei geschossen. Beim Versuch meine Mitstreiter wieder vorbei zulassen, ist ein Fahrer einfach hinter mir geblieben, obwohl ich wiederholt versucht habe ihn vorbei zu winken. Leider musste ich deshalb eine Durchfahrtsstrafe absitzen“, fasste Jannes die Geschehnisse zusammen – im Ziel war er dadurch nur 24.
Der zweite Durchgang verlief ebenfalls nicht problemlos. In der ersten Runde beschädigte er sich seinen Unterboden, kämpfte sich aber trotzdem mit weniger Abtrieb von Startposition 31 bis auf Position 16 nach vorne. „Unter Anbetracht der vielen Umstände bin ich mit dem Resultat zufrieden“, sagte der Langenhainer im Ziel und hoffte auf das letzte Rennen des Jahres: „Morgen werde ich noch einmal attackieren um Rang vier in der Rookie-Wertung zu verteidigen.“
Auf halbnasser Strecke machte ihm jedoch die Technik einen Strich durch die Rechnung. Ein technischer Defekt zwang das Team zu einer Reparatur in der Startaufstellung. Zunächst schien das Problem gelöst, doch zur Rennmitte zwangen die gleichen Probleme den Youngster wieder an die Box. Das Rennen beendete er letztlich mit drei Runden Rückstand als Letzter. „Natürlich bin ich mit dem Wochenende nicht zufrieden. Ich hatte mir nach Oschersleben deutlich mehr ausgerechnet. Leider gehört so etwas auch zum Motorsport dazu. Trotzdem verlief meine erste Saison gut, ich bin Vierter in der Rookie-Wertung und habe mich zuletzt konstant in den Top-Ten etabliert. Nun freue ich mich auf die Wintertest und möchte nächstes Jahr um die Meisterschaft fahren. Ein großer Dank geht an mein Team motopark, meine Eltern, sowie Sponsoren und Förderer für die Unterstützung in dieser Saison“, resümierte Jannes abschließend.